MAI-Blech

eine Posaunenchor-Geschichte für Erwachsene

Die Ursprungsidee von MAI Blech war: es wird kein evangelischer Posaunenchor gegründet (Diasporasituation mit 5-7% Evangelischen), sondern Erwachsenen wird Blechblasunterricht angeboten, um die Faszination am Blechblasinstrument zu wecken.


Weil es wichtig war, den örtlichen Musikschulen keine Konkurrenz zu sein, wurde auf Werbung unter Kindern und Jugendlichen verzichtet.

Es wurden mehrere kostenpflichtige „Schnupperkurse“ angeboten, die den Umfang von etwa 10 Unterrichtsstunden hatte (ca. 3 - 4 Monate) und bei denen das Material gestellt wurde. Am Ende eines solchen Kurses musste sich jede:r ein Instrument selbst kaufen, falls eine Fortsetzung erwünscht war, und der darauf folgende regelmäßige Unterricht, sowie die Anschaffung von weiterem Material, wie Notenständer und Noten, musste ebenfalls finanziert werden.

Es stellte sich heraus, dass die Ausbildung von Erwachsenen große Vorteile hatte: die Entscheidung zum fortgesetzten Lernen, die am Ende eines Schnupperkurses getroffen wurde, wurde dann auch konsequent umgesetzt, in ein vernünftiges Instrument investiert und in den meisten Fällen Zeit zum regelmäßigen Üben genommen.

Wenn sich Erwachsene für das Lernen eines Instrumentes entscheiden, dann tun sie dies mit einer hohen Identifikation mit der Gruppe. Wobei die regelmäßigen gemeinsamen Ausflüge zu Instrumentenbauern, wieder unter dem Stichwort „Faszination Blech“, das ihre dazu beitrugen.

Es zeigt sich, dass man auch bei einem 65-jährigen, der gerade in Ruhestand gegangen ist, davon ausgehen kann, dass er je nach Gesundheitszustand noch 10, 15 oder 20 Jahre als Bläser seinen Dienst verrichten kann.

Die Herausforderungen bei der Ausbildung: Erwachsene lernen anders bzw. sie tun sich schwerer damit. Sie sind oder waren seit vielen Jahren im Beruf etabliert. Ihre Tätigkeiten hatten eine Routine und Qualität. Jetzt plötzlich müssen sie wieder lernen, Anfängerinnen und Anfänger zu sein, sich Bewegungsabläufe mühsam zu erarbeiten und häusliches Üben zu etablieren. Dabei gehen Erwachsene oftmals viel zu verkopft vor, manchmal mit völlig unrealistischen Erwartungen – gerade was das Verhältnis von investierter Übezeit und Erfolg betrifft – und sind bei einer langsamen Lernkurve schnell frustriert.

Und natürlich spielt das Thema Krankheit und Tod eine größere Rolle, als bei einem Ensemble aus Jugendlichen.

Auf dies alles sollten Ausbilder:innen reagieren und damit umgehen können.

Ein großer Vorteil bei der Entstehung von MAI Blech war, dass jeder neue Schritt miteinander abgesprochen und entschieden werden konnte. Dadurch, dass es keine Posaunenchor-Traditionen gab, gab es auch kein „das war schon immer so“! Es war also nach ein paar Jahren eine Entscheidung der Gruppe, sich „ökumenischer Posaunenchor“ und „MAI Blech“ zu nennen und jedes Musizieren wurde einvernehmlich beschlossen. Jetzt nach 10 Jahren haben sich natürlich manche Auftrittstermine verfestigt.

MAI Blech besetzt eine musikalische Nische in der Region und stellt für keine andere Gruppe eine Konkurrenz dar. Im Bewusstsein der Menschen ist MAI Blech etabliert. Hilfreich dabei waren und sind die Veröffentlichungen eines Pressewarts, dem es gelingt 30-50 mal im Jahr Artikel in der Tageszeitung oder wöchentlichen Printmedien zu platzieren.

 

Kontaktperson:

Leitender Obmann des EPiD Frank Möwes
Telefon: 0521 3293245
info [at] epid.de

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